Gesundheit, Hormonbalance und Leistungsfähigkeit

Omega-3-Fettsäuren sind ein oft unterschätzter Schlüssel zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit – gerade für Frauen im Ausdauersport. Sie unterstützen die hormonelle Balance, fördern die Knochengesundheit, stärken das Immunsystem und wirken entzündungshemmend. Deshalb sind sie besonders wertvoll für aktive Frauen mit regelmäßigem Training.

Was sind Omega-3-Fettsäuren?

Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Daher müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Die drei wichtigsten Formen sind:
– ALA (Alpha-Linolensäure) – kommt in Leinsamen, Walnüssen und Chiasamen vor
– EPA (Eicosapentaensäure) – enthalten in fettreichem Fisch und Algen
– DHA (Docosahexaensäure) – ebenfalls in Fisch und Algen, wichtig für Gehirn, Augen und Nervensystem
Insbesondere EPA und DHA sind biologisch aktiv und haben zahlreiche positive Effekte auf Herz, Gefäße, Gehirn und die Regeneration nach dem Sport.

Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 – oft unterschätzt

Ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren ist entscheidend für die Gesundheit. In der westlichen Ernährung liegt dieses Verhältnis häufig bei 15:1 oder schlechter – empfohlen wird jedoch ein Verhältnis von 3:1 bis 5:1.
Ein dauerhaft unausgeglichenes Verhältnis kann:
– chronische Entzündungen fördern
– das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen
– hormonelle Dysbalancen begünstigen
– die mentale Gesundheit negativ beeinflussen
Deshalb ist es wichtig, bewusst auf eine ausgewogene Fettsäurenzufuhr zu achten.

Zyklus, Hormone und sportliche Belastung

Omega-3-Fettsäuren unterstützen den weiblichen Zyklus, indem sie entzündungshemmend wirken und den Östrogenspiegel stabilisieren. Gerade bei Beschwerden wie PMS, Stimmungsschwankungen oder Regelschmerzen zeigen sie positive Effekte.
Denn sie blockieren die Bildung entzündungsfördernder Prostaglandine, die während der Menstruation für Krämpfe und Schmerzen verantwortlich sind. Auch während der verschiedenen Phasen des Zyklus verändert sich der Nährstoffbedarf und sollte somit individuell und zyklusabhängig angepasst werden.

Unterstützung in den Wechseljahren

In der Menopause können Omega-3-Fettsäuren typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen mildern. Zudem helfen sie dabei, den altersbedingten Knochenabbau zu verlangsamen.
Die National Osteoporosis Foundation verweist auf Studien, die zeigen, dass Omega-3 die Knochenmineraldichte erhalten und den Effekt knochenbildender Zellen fördern kann – besonders in Kombination mit Kalzium und Vitamin D.

Entzündungen regulieren, Regeneration fördern, Zellfluidität steigern

Sportliche Belastung löst gezielt kleine, akute Entzündungsprozesse im Körper aus – ein natürlicher und notwendiger Mechanismus. Diese Mikroentzündungen sind Auslöser für Trainingsanpassungen wie Muskelwachstum, verbesserte Durchblutung oder effizientere Energieverwertung.
Wird die Entzündungsbelastung jedoch zu groß oder hält sie chronisch an, kann das die Regeneration und Leistungsentwicklung behindern. Genau hier setzen Omega-3-Fettsäuren – insbesondere EPA – an: Sie helfen, übermäßige Entzündungsreaktionen zu dämpfen, ohne den natürlichen Anpassungsprozess zu blockieren.
Gleichzeitig fördern sie die Zellfluidität, also die Geschmeidigkeit der Zellmembranen. Das verbessert die Kommunikation zwischen den Zellen, den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff sowie die muskuläre Reaktionsfähigkeit. Für Sportler:innen bedeutet das: effizientere Regeneration, stabile Zellfunktionen und langfristig gesteigerte Belastbarkeit im Training.

Dosierungsempfehlungen für sportlich aktive Frauen

Die ideale Tagesdosis hängt vom Trainingsumfang und der Ernährung ab. Als Orientierung gelten:
– 1.000–2.000 mg EPA/DHA pro Tag für sportlich aktive Frauen
– Bis zu 4.000 mg pro Tag in intensiven Trainings- oder Regenerationsphasen

EPA und DHA – das optimale Verhältnis

EPA hat starke entzündungshemmende Eigenschaften, während DHA insbesondere die Gehirn- und Nervenzellenstruktur stärkt. Ein Verhältnis von etwa 2:1 (EPA:DHA) wird empfohlen, kann aber je nach Zielsetzung angepasst werden.

Omega-3-Index testen – für gezielte Supplementierung

Ein Omega-3-Index-Test liefert Aufschluss über das individuelle Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 im Körper. Ein Beispiel ist der Zinzino BalanceTest – ein einfacher Bluttest für zuhause.
– Kosten: etwa 139 € – 200 €
– Ergebnis: nach wenigen Tagen online verfügbar
– Nutzen: Supplementierung gezielt steuern und Unter- oder Überdosierung vermeiden
Ein idealer Omega-6:3-Wert liegt bei etwa 1:1 bis 3:1.

Lebensmittelquellen und Supplementierung

Reich an Omega-3:
– Tierisch: Lachs, Hering, Makrele, Sardinen (reich an EPA und DHA)
– Pflanzlich: Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse (enthalten nur ALA)
Da pflanzliches ALA nur zu etwa 5–10 % in EPA und weniger als 1 % in DHA umgewandelt wird, ist eine gezielte Ergänzung oft sinnvoll.

Supplemente im Vergleich

Fischölkapseln:
– Praktisch und geschmacksneutral
– Allerdings mögliche Schadstoffbelastung
– Nicht vegan

Fischöl:
– Höhere Dosierung möglich
– Geschmack könnte als unangenehm empfunden werden
– Empfindlich gegenüber Oxidation
– Optimal in Kombination mit Polyphenolen

Algenöl:
– Vegan
– Direkt EPA/DHA
– Nachhaltig
– Etwas teurer, aber gleiche Wirkung wie Fischöl

Worauf du beim Kauf achten solltest

Besonders gut bioverfügbar sind Omega-3-Präparate in Triglyzeridform oder als rTG. Achte auf einen niedrigen Totox-Wert (idealerweise <10), der für Frische und Oxidationsstabilität steht.
Hochwertige Produkte stammen aus nachhaltigem Wildfang oder veganem Algenöl und enthalten keine Schadstoffe wie Schwermetalle oder Dioxine. Zertifikate wie IFOS, GOED oder Friend of the Sea stehen für geprüfte Qualität.

Nachhaltigkeit

Die Fischölproduktion belastet oft Umwelt und Meere – durch Überfischung, CO₂-Emissionen und Schadstoffe. Deshalb sollte besonders auf hochwertige Produkte aus nachhaltigem Wildfang geachtet werden. Krillöl steht zusätzlich in der Kritik, empfindliche Nahrungsketten zu stören.

Algenöl wird in geschlossenen Systemen kultiviert:
– Ohne Eingriff in das Ökosystem
– Frei von Toxinen
– Mit bis zu 90 % geringeren Emissionen (Quelle: University of Cambridge)

Fazit

Omega-3-Fettsäuren sind ein zentraler Baustein für Gesundheit, Regeneration und Leistungsfähigkeit – besonders für sportlich aktive Frauen. Sie helfen nicht nur im Training, sondern unterstützen auch hormonelle Prozesse, mentale Belastbarkeit und Knochengesundheit – über alle Lebensphasen hinweg.

Empfehlung: Wer sich bewusst ernährt, regelmäßig trainiert und seine Leistung langfristig steigern will, sollte den Omega-3-Status kennen und gezielt optimieren – idealerweise durch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel und eine regelmäßige Kontrolle des Omega-3-Index.

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Quellen:

  1. Sims, S. T. (2016). ROAR: How to Match Your Food and Fitness to Your Unique Female Physiology for Optimum Performance, Great Health, and a Strong, Lean Body for Life. Rodale Books. amazon.com
  2. Griel, A. E., Kris-Etherton, P. M., Hilpert, K. F., Zhao, G., & West, S. G. (2007). An investigation of the association between omega-3 fatty acids and bone mineral density. Nutrition Journal, 6(1), 2. https://doi.org/10.1186/1475-2891-6-2 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Lewis, N. A., Daniels, D., & Calder, P. C. (2022). Omega-3 fatty acid supplementation on post-exercise inflammation and muscle soreness: A review. Journal of the International Society of Sports Nutrition, 19(1), 1-10. https://doi.org/10.1186/s12970-022-00405-1 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  4. National Osteoporosis Foundation. (2016). Your Guide to a Bone Healthy Diet. https://www.bonehealthandosteoporosis.org/wp-content/uploads/2016/04/Healthy-Bone-Brochure_FINAL.pdf eatingwell.com+2bonehealthandosteoporosis.org+2bonehealthandosteoporosis.org+2
  5. International Osteoporosis Foundation. (n.d.). Nutrition. https://www.osteoporosis.foundation/health-professionals/prevention/nutrition pmc.ncbi.nlm.nih.gov+34osteoporosis.foundation+34osteoporosis.foundation+34
  6. Kyriakidou, Y., et al. (2022). New study finds omega-3 fatty acids can reduce muscle soreness from exercise. Georgia State University News. https://lewis.gsu.edu/2022/01/06/new-study-finds-omega-3-fatty-acids-can-reduce-muscle-soreness-from-exercise/ lewis.gsu.edu

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