Vitamin B12 ist ein essenzielles Vitamin, das im Körper zahlreiche Funktionen erfüllt. Besonders für weibliche Athletinnen kann es von Bedeutung sein, da es eine Rolle bei der Energieproduktion, der Regeneration und sogar bei der Regulation von Sexualhormonen spielt. Doch wie genau beeinflusst Vitamin B12 den Zyklus, welche Normwerte gelten, und wie kann ein Mangel ausgeglichen werden?

Normwerte und Spezifitäten für Frauen

Der Normbereich für Vitamin B12 im Blut liegt bei 200–900 ng/L, wobei Werte unter 300 ng/L bereits auf eine latente Unterversorgung hinweisen können. Frauen im Leistungssport benötigen oft höhere Werte, da ihr Körper durch intensive Belastung und hormonelle Schwankungen einen gesteigerten Bedarf haben kann. Studien deuten darauf hin, dass Werte im oberen Normbereich (etwa 500–800 ng/L) für sportliche Leistungsfähigkeit und hormonelle Balance optimal sein können.

Beeinflusst Vitamin B12 den Zyklus?

Vitamin B12 ist an der Synthese von Neurotransmittern und Hormonen beteiligt, die den weiblichen Zyklus beeinflussen. Es unterstützt die Produktion von Serotonin und Dopamin, die indirekt die Freisetzung von Sexualhormonen wie Östrogen und Progesteron regulieren können.
Ein Mangel kann hormonelle Dysbalancen verstärken, was sich z. B. in Zyklusstörungen, PMS-Symptomen oder einer verminderten Regeneration nach dem Training äußern kann. Die spezifische Verbindung zwischen Vitamin B12 und Sexualhormonen wurde in Studien bisher nicht ausreichend untersucht. Weitere Forschung ist erforderlich, um den genauen Zusammenhang zu klären.

Aktuelle Studienlage und Bezug zum Leistungssport

Eine optimale Versorgung mit Vitamin B12 führt zu einer optimalen Leistungsfähigkeit, indem es:

  • die Bildung roter Blutkörperchen unterstützt, was die Sauerstoffversorgung verbessert,
  • die Energiebereitstellung durch seinen Einfluss auf den Stoffwechsel optimiert, und
  • das Immunsystem stärkt

Was passiert bei einem Mangel?

Ein Vitamin-B12-Mangel kann zu:

  • Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit,
  • Konzentrationsproblemen,
  • Zyklusstörungen und
  • Anämie führen (Ein Mangel an Vitamin B12 kann die Eisenverwertung im Körper beeinträchtigen)
    Im Extremfall können neurologische Störungen und langfristige Schäden auftreten. Für Sportlerinnen bedeutet dies oft eine erhebliche Einschränkung der Trainings- und Wettkampffähigkeit.

Sinnvolle Supplementierung bei einem Mangel

Die Supplementierung erfolgt meist oral oder in schweren Fällen per Injektion.

  • Dosis: 1000 µg täglich für 4–6 Wochen bei starkem Mangel, danach 250–500 µg zur Erhaltung.
  • Zeitpunkt: Morgens nüchtern oder zu einer Mahlzeit einnehmen.
  • Dauer: Je nach Speicherstatus; bei chronischem Mangel (z. B. durch Resorptionsprobleme) ist eine lebenslange Einnahme sinnvoll.

Natürliche Quellen für Vitamin B12

Vitamin B12 findet sich hauptsächlich in tierischen Produkten wie:

  • Leber (Rind, Schwein, Huhn): bis zu 70 µg/100 g,
  • Fisch (z. B. Makrele, Hering): 10–20 µg/100 g,
  • Eier: etwa 1,5 µg/100 g.
    Ein B12-Mangel lässt sich bei gesunden Personen durch eine bewusste Ernährung ausgleichen, jedoch ist dies oft langwierig.

Vegetarische und vegane Ernährung

Da Vitamin B12 fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt, sind Vegetarierinnen und Veganerinnen besonders gefährdet. Pflanzliche Quellen (z. B. Algen oder fermentierte Produkte) enthalten meist nicht die aktive Form von B12. Hier ist eine Supplementierung oft unumgänglich.

  • Tipp für Veganerinnen: Präparate mit Methylcobalamin oder Hydroxocobalamin sind besonders bioverfügbar.
  • Langfristige Kontrolle: Regelmäßige Bluttests sind wichtig, um den Status zu überwachen.

Fazit

Vitamin B12 ist für weibliche Athletinnen unerlässlich – nicht nur zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit, sondern auch zur Unterstützung eines gesunden Zyklus. Ein Mangel sollte frühzeitig erkannt und behoben werden, sei es durch eine gezielte Ernährungsanpassung oder eine Supplementierung. Besonders Frauen mit vegetarischer oder veganer Ernährung sollten ihren B12-Status im Blick behalten, um langfristige gesundheitliche Einschränkungen zu vermeiden.

Wenn du Fragen hast, oder eine individuelle Beratung wünschst, melde dich gerne bei mir per Mail oder nimm hier Kontakt auf.

Quellen:

National Institutes of Health. (2022). Vitamin B12 – Health Professional Fact Sheet. https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminB12-HealthProfessional/

Koch, M., & Schmid, A. (2016). Altered vitamin B12 status in recreational endurance athletes. International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism, 26(5), 413–419. https://doi.org/10.1123/ijsnem.2015-0190

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